Tour 2015 Erzgebirge

Mit den Dry Riders im Erzgebirge

Vom 6. bis 9. August 2015 stand die jährliche Motorradtour mit dem Kreuzbund an. Diesmal geht es nach über zehn Jahren Schwarzwald ins Erzgebirge, wir haben uns in Bärenstein das Fichtenhäusel am Pöhlagrund ausgesucht. Meine Frau Sigrid und ich reisten schon am Montag, 3. August an. Das Motorradhotel ist in kräftigem orangerot gestrichenen, weithin sichtbar – trotzdem hatte so manch einer Mühe es zu finden! Unser geräumiges Zimmer gleicht einem Tanzsaal – Platz genug, um verschwitzte Motorradklamotten zu trocknen.

Am nächsten Morgen nach einem ergiebigen Frühstück unternahmen wir alleine schon mal eine Tour. Unser Ziel war die Rennstrecke Most in Tschechien. Dort war gerade Training, wir sind einfach durchgefahren. Nur mal schauen, was trinken, den Schweiß abwischen und weiter geht`s. Die Straßen menschenleer, wenig Verkehr, herrlich! Auch die Landschaft hat mich begeistert mit den vielen Hecken auf den Feldern und Bäumen entlang der Straßen. In Kadan legten wir auf dem Marktplatz eine größere Kaffeepause ein, zufällig direkt neben der engsten Gasse Tschechiens. Die engste Stelle misst gerade mal 66 cm!

Im Laufe der Woche trafen täglich neue Tour-Teilnehmer ein, die von allen herzlich begrüßt wurden. Am Freitag, 7. August 2015 waren 18 Teilnehmer/-innen da und bildeten mehrere Gruppen. Eine Gruppe, die nur fahren will, schnell und weit, eine Gruppe, die weniger fährt, sich auch mal was anschaut. Dann gibt es noch eine Gruppe, die gern Kaffee trinkt und sich bei einem Schwimmbadbesuch eine Abkühlung von den heißen Temperaturen gönnt.

Unsere Truppe durchstreifte das Erzgebirge und das Elbsandsteingebirge mit seinen beeindruckenden Felsengruppen und Felsformationen. Manche Biker ruhten sich im Schatten bei einem Wasser aus. Nur wenige, mich eingeschlossen, liefen zwischen den Felsen auf einer Brücke umher – mit Motorradbekleidung bei fast 40 Grad ein schweißtreibendes Unterfangen. Der Ausblick zwischen den Felsen hinunter ins Land und auf die Elbe entschädigte für die Strapaze. Beim Heimweg verschaffte uns der Fahrtwind etwas Abkühlung. Wie beim Kreuzbund ja schon Tradition, ging es noch ein Eis essen und ein „Käffchen“ trinken.

Gesehen und erlebt haben wir sehr viel: außergewöhnlich schöne Landschaften, Gebäude, Orte und eine Schafherde, die in einem Ort, in dem wir eine Zigarettenpause einlegten, sprichwörtlich „durch uns durchzog“. Die Befehle des Schäfers, nicht zu fotografieren und uns schützend vor die Motorräder zu stellen, wurden schlichtweg ignoriert Wir fotografierten, und die Schafe trotteten gesittet rechts und links an uns vorbei. Aufgeregt war nur der Schäfer.

Am Abend unterhielten wir uns über die Sucht und die gesundheitlichen Spätfolgen, mit denen so mancher zu kämpfen hat. Aber alle sind sich einig, Probleme sind allemal besser mit klarem Verstand zu lösen. Wiedergewonnene Lebensfreude entschädigt für die Mühe und das Arbeiten an sich.

Leider geht auch der schönste Urlaub mal zu Ende, am Sonntagmorgen stand der Abschied an. Wie immer herzlich und mit dem einen oder anderen feuchten Auge, Umarmungen und vielen guten Wünschen sagten wir uns „Lebe wohl – bis nächstes Jahr“.